Magische Pilze im Wald
02.10.2023
Heute starte ich mit dem Langzeitprojekt – Magische Pilze. Heimische Pilzfotografie von den kleinen Kunstwerken in unseren Wäldern.
Es geht an diesem Brückentag in den Wald und wir hoffen auch ein paar Pilze zu finden. Pilze gibt es wohl das ganze Jahr über man muss nur wissen, wann welcher Pilz seine Saison hat. Ich bin mir nicht sicher, ob wir heute fündig werden, denn der September war der wärmste schlecht hin und viel geregnet hat es auch nicht. Aber jeder Wald hat seine Niederungen, wo es immer feucht ist.
Ich bin ein guter Pilzsucher, aber nicht unbedingt der Pilzfinder. Da hat mein Mann einen besseren Blick für. Kaum sind wir im Wald und schon sieht er die ersten Pilze. Ich schaue etwas sparsam und suche weiter. Früher waren wir viel in der Nähe von Sprötze zum Pilzesammeln. Heute haben wir keinen Korb dabei, sondern nur die Kamera. Sowie einen Pinsel und ein Tuch, um die Pilzhüte zu reinigen und zu trocknen.
Bei den Mühlenteichen
Was sollte man noch alles einpacken, wenn man im Wald Pilze fotografieren möchte? Auf manchen Pilzhüten liegen Tannennadeln oder Blätter. Auch kleine Krumen von Erde können auf den Hüten liegen. Diese würde ich vor dem Fotografieren auf jeden Fall beseitigen. Dafür habe ich einen Pinsel eingepackt sowie ein Tuch um den Hut zu trocknen.
Mein Mann zwinkert mir zu und überlässt mir seinen ersten Pilz. Ok, dann will ich mich mal mit dem Pilz auf Augenhöhe bringen.
Die Bildkomposition
Schön ist es natürlich, den Pilz in seiner ganzen Größe und Schönheit zu fotografieren. Das geht nicht von oben, sondern meine Kamera liegt im Laub. Ich habe auch ein Reissäckchen mit, auf dem ich die Kamera positionieren kann. Ich achte darauf, das weder Äste noch Gräser, den Pilz im Vordergrund oder im Hintergrund stören. All diese Elemente würden die Bildbearbeitung erschweren, also ist es doch gleich besser, sie aus dem Foto zu entfernen. Je aufgeräumter die Szene ist, umso schöner kommt das kleine Kunstwerk Pilz rüber.
Dieser Milchling steht mitten auf einem Weg, der sehr feucht und matschig ist. Im Vordergrund sowie im Hintergrund steht Gras. Ich habe das Gras im Vordergrund runtergedrückt, damit die Grashalme nicht stören. Kleine Moose und Blätter habe ich an ihrem Ort liegen gelassen, denn ein Pilz Foto benötigt auch schmückendes Beiwerk.
Licht & Stativ
Licht ja aber das Stativ Kopf über aufzubauen und die Kamera bodennah anzubringen, scheint mir zur Zeit zu aufwendig zu sein. Zum mal es im Wald auch Ecke gibt, wo das gar nicht möglich ist. Aber das soll jeder so machen, wie er mag. Ich fühle mich recht frei, ohne ein Stativ.
Licht auf jeden Fall, denn oft ist es im Wald dunkel und so kann man die Pilze anleuchten und noch bessere Ergebnisse erzielen. Ich habe eine kleine Litra LED Leuchte mit sowie die passenden Farbeinsätzen und einem Softball Aufsatz. Größe und Leistung zeichnen diesen Würfel aus. Damit kann man schön unter den Hut leuchten oder ein Gegenlicht erzeugen.
Auf Augenhöhe
Ich finde ein Gebiet mit großen Farnen und saftigen Moos. Sogar jetzt am späten Vormittag glitzert noch der Morgentau auf dem Moos. Wenn dieses Gebiet nicht prädestiniert für Pilze ist. Unter einem Farn entdecke ich einen großen Maronen Röhrling. Aber hier haben sich schon die Waldbewohner dran geknabbert und das nicht zu knapp.
Aber wo eine Marone steht, gibt es noch weitere. Ich lasse meinen Blick schweifen und entdecken einen nur halb so großen. Er ist fast unbeschädigt und ich suche mir seine beste Seite aus. Dieser Maronen Röhrling ziert das Titelbild. Aber auch von der anderen Seite sieht die Marone sehr gut aus. Der Hintergrund ist heller, aber dennoch schön soft. Somit entscheide ich mich für ein weiteres Foto.
Ich spiele mit der Blende. Für mich ist es sehr wichtig, einen weichen und soften Hintergrund zu haben oder ein tolles Bokeh. Der Pilz ist nicht überall scharf, aber das akzeptiere ich wie schon bei meinen Beiträgen im letzten Sommer Blatt & Blüte oder Ein Regentag – Regentropfen. Diese gewisse Unschärfe gibt dem Pilz das Magische.
Boviste
Boviste sind uns in reichlich viele begegnet. Sie machen im ersten Moment keinen fotogenen Eindruck, wenn sie so zum trocknen Laub aus dem Waldboden gucken. Aber wenn diese hellen kugligen Fruchtkörper im Gras oder im Moos wachsen, sind sie schon interessanter.
Essbar ist der Kartoffelbovist nicht, er ist giftig. Aber es gibt auch essbare Boviste, diese müssen dann schneeweißes Fruchtfleisch und keine Lamellen haben. In diesem Blogbeitrag geht es aber nicht um essbare oder giftige Pilze. Vor der Kamera darf jeder Pilz posieren und seine Schönheit zeigen.
Auf in den Wald
In der ersten Oktoberwoche hat es nun reichlich geregnet und die Temperatur ist etwas gesunken. Also die besten Voraussetzungen, um im Wald Pilze zu finden. Somit geht es am Sonntag wieder in den Wald in der Hoffnung, auch mal einen Fliegenpilz zu finden.
Da es sich hier um ein Langzeitprojekt handelt, habe ich eine Galerie zum gleichen Thema angelegt. Da wird sich in den nächsten Monaten das ein oder andere Exemplar zeigen.