Ein Tag in Potsdam
28.08.2022
Ein Tag in Potsdam startet für uns auf dem Ruinenberg. In einer Sichtachse vom Schloss Sanssouci ist der Normannenturm auf dem Ruinenberg zu sehen. Das Wetter ist noch etwas zurückhaltend und nur ganz langsam verzieht sich der graue Himmel und lässt das schöne Wetter, was wir heute noch bekommen sollen, erahnen.
Gestern hat es in Potsdam kräftige Gewitter gegeben und somit haben wir unseren Besuch auf heute verschoben. Wir nutzen erneut das 9 € Ticket und lassen das Auto in der Uckermark. Im Nachhinein kann ich sagen, das wir das 9 € Ticket in vollen Zügen genossen haben. Die Zweideutigkeit ist hier gewollt, denn grob über den Daumen gepeilt habe ich knapp 100 € verfahren und voll waren die Züge auch. Aber es war mal ein tolles Erlebnis, mit den Öffis zu fahren.
Der Ruinenberg
Hier hatte Friedrich der Große so einiges errichten lassen. Ein großes Wasserbecken diente zur Speisung der großen Fontäne im Schlosspark. Leider ist das Wasser sehr algenhaltig und eine Spiegelung der kolossalen Bauten, welche um das Becken arrangiert wurden, lädt nicht zum Fotografieren.
Der Normannenturm hat auch so seine Tücken. Ich wollte kein Standardfoto von diesen Säulen machen und habe mich gegen alle Regeln der Fotografie für diese gewagte Ansicht entschieden.
Interessant ist der dorische Rundtempel. Er ist schon etwas in die Jahre gekommen. Aber dennoch immer wieder schön anzusehen. Auch der Verfall hat seinen Charme. Allerdings bin ich etwas über die Pflege des ganzen Areals enttäuscht. Denn Bäume und Pflanzen wachsen aus den Ruinen. Für so eine geschichtsträchtige Gegend hätte ich etwas mehr erwartet. Die auf dem Weg noch oben gelegenen Brunnen sind in einem sehr schlechten Zustand.
Schloss Sanssouci
Wir wandern wieder runter zum Schloss Sanssouci und wollen ggf. noch ein paar Aufnahmen vom Schloss und den legendären Weinbergterrassen machen. Das Schloss haben wir vor einigen Jahren mit der jüngsten Tochter besichtigt. Es hat uns nicht gefallen, da man so durch geschoben wird. Eine dicke Staubschicht im Schloss lud auch nicht zum Fotografieren ein. Auf Nachfrage erklärte man mit hier könnte nicht jeden Tag Staub gewischt werden, es würde die Goldschicht auf einigen Exponaten und Bildern schmälern.
Wir konzentrieren uns also auf das Schloss und den in Terrassenform angelegten Garten. Wein habe ich nicht gesehen, dafür aber viele unerzogene Kinder und Jugendliche. Ich kann mich noch erinnern, dass bei meinem allerersten Besuch auf den Terrassen Wein angebaut wurde. Heute habe viele Türen schon gar keine Verglasung mehr und es wächst alles da drin, nur kein Wein. In bin enttäuscht, dass hier auf ganz viele Dinge kein Wert mehr gelegt wird.
Es ist nicht einfach, ein Motiv ohne zappelnde Kinder oder vielen Besuchern zu finden. Ich entscheide mich für den Säulengang und arrangiere mich mit dem einen Besucher auf der Bank. Auch hier versuche ich so zu fotografieren, dass ich vom typischen Standardfoto mich entferne. Ich setze die Säule in voller Ansicht auf die Drittelteilung und drapieren den Rest drum herum. Das funktioniert oftmals ganz gut. Sowie auch im nächsten Foto.
Alter Markt
Aber dann sind wir auch schon fertig und wollen mit dem nächsten Bus zum Alten Markt nach Potsdam rein. Dort freuen wir uns auf die Weite des Alten Marktes und den vielen Motiven. Die St. Nikolaikirche ist allgegenwärtig und mich faszinieren die Säulen. Mitte auf dem Markt steht ein Obelisk aus Marmor. Im 19. Jahrhundert war das einer der schönsten Plätze in Europa. Das kann man auch heute noch spüren, auch wenn in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges nur noch vier Gebäude stehen blieben. Ich bin hingerissen von dem heutigen Erscheinungsbild und habe sehr viel Spaß beim Fotografieren.
St. Nikolaikirche
Wir waren sehr erstaunt über die wunderschön die Deckengestaltung dieser Kirche. Traumhaft, mir fehlten die Worte. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die von innen hellblau umrandete Kuppel kann man besichtigen und einen atemberaubenden Blick über Potsdam erhaschen.
Die Turmbesichtigung findet immer nur Sonntags ab 12 Uhr statt. Aber wer das Glück hat, am Sonntag in Potsdam zu sein, sollte das machen. Der Kuppelrundgang befindet sich in 42 m höhe und bietet eine tolle Sicht über das Havelland. Die Turmbesichtigung findet immer nur sonntags ab 12 Uhr statt. Aber wer das Glück hat, am Sonntag in Potsdam zu sein, sollte das machen. Der Kuppelrundgang befindet sich in 42 m Höhe und bietet eine tolle Sicht über das Havelland. Kein Geringer als Karl-Friedrich Schinkel hat diese Kirche entworfen. Erbaut wurde das Gotteshaus in den Jahren 1837 bis 1850.
Blick über den Alten Markt
Steht man an den Säulen der St. Nikolaikirche, kann man die Weite des Platzes genießen. 100 Jahre vor dem Bau der St. Nikolaikirche wurde auf dem Alten Markt um 1753 – 1750 der Obelisk errichtet. Seine Höhe bemisst sich auf knapp 25 Meter. Er steht in einer Spiegelachse der St. Nikolaikirche und dem Museum Barberini.
Aber auch der Obelisk wurde in der Bombennacht des 14. April 1945 stark beschädig. Bis auf den Sockel wurde der Obelisk Ende der 1980 wieder aufgebaut. Schön zu erkennen ist der rote Marmor sowie in den Ecken die Sphinx aus weißem Marmor.
Ich erwähnte ja schon die Sichtachse von der St. Nikolaikirche bis zum Barberini Museum. Wenn man den Innenhof durchquert, kommt an der Alten Fahrt raus. Hier am Adolf-Miethe Ufer gibt es ein kleines Café, wo wir eine etwas längere Pause einlegen. Wenn man Glück hat, kann den Innenhof ohne Besucher fotografieren.
So langsam heißt es Abschied nehmen. Es fällt mit schwer, die Kamera einzupacken. Hier gibt es noch so viele interessante Motive. Aber es erwartet uns ja noch eine zweistündige Rückfahrt mit den Öffis. Denn auch unser Urlaub in der Uckermark neigt sich dem Ende zu und am Montag geht es dann in Richtung Hamburg.