Stockholm
11.10.2022
Gegen 10:30 sollen wir in Stockholm anlegen, aber wir sind schon eine halbe Stunde früher am Cruise Terminal. Aber die Shuttlebusse stehen uns erst gegen 11 Uhr zur Verfügung. Somit haben wir alle Zeit der Welt, uns auf Stockholm vorzubereiten und auch noch die Schären vor Stockholm zu fotografieren.
Die Schären
Zauberhaft liegen viele kleine Inseln vor Stockholm. Ein einzigartiges Naturschauspiel zeigt sich uns. Der goldene Oktober hat uns auch bis Stockholm begleitet. Somit zeigen sie die Schären im „Indian Summer“ Look.
Viele der Schären sind bewohnt und die für Schweden typisch rote Häuser leuchten in der Sonne. Was für ein Anblick. Der Kapitän macht einen routinierten Job und steuert die Mein Schiff 3 durch diese Inselketten.
Kunstgalerie Metro
Für Stockholm haben wir uns vorgenommen, die längste Kunstgalerie der Welt zu fotografieren. Die Metro Stationen sollen einmalig sein. Der Shuttlebus bringt und bis zur Gustaf Adolf Statur und von dort laufen wir zur ersten Metro Station der Linie T11.
An einem Tickethäuschen kaufen wir uns 2 24 h Tickets. Diese sehen aus wie Checkkarten und kosten umgerechnet 18 €. Nach der ersten Aktivierung könnten wir, wenn wir wollten, 24 Stunden mit diesem Ticket alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.
Ich bin ganz glücklich, dass wir heute sehr viel fahren werden und vielleicht nicht so viel laufen müssen. Denn ich hatte mir in Tallinn eine Blase zwischen zwei Zehen am linken Fuß gelaufen. Aber auch der heutige wird kein Tag zum Schonen. Im Januar haben wir einige Metro Stationen in Hamburg und im August in Berlin fotografiert. Auch das kann anstrengend werden. Wir haben uns für T11 von Kungsträgarden nach Akalla entschieden und starten bei der ersten Station Kungsträgarden. Das ist eine der beiden Blauen Linien.
Station Kungsträgarden
Leider habe ich nicht auf allen Metrostationen die Hinweistafeln über den Künstler gefunden. Diese Station wurde ist in den Farben Rot, Grün und Weiß gestaltet. Es erinnerst an einen Garten und große Staturen wachen über diesen Garten. Die Bauweise erinnert an Felswänden, welche großzügig mit Malereien wunderschön gestaltet sind. Alles ist sauber und passend zur künstlerischen Gestaltung sind Müllbehälter und Sicherheitseinrichtungen farblich abgestimmt.
Es ist mitten am Tag und wie auch in anderen Großstädten gibt es immer ein Zeitfenster zwischen zwei Zügen, wo so eine Metro Station fast menschenleer ist. Um die Mittagszeit kann man hier gut fotografieren.
Station T-Centralen
Die Station T-Centralen ist eine zentrale Metrostation, wo sich die Metro Linien wie die T13/T14 (rote Linie), die T17T18/T19 (grüne Linie), die T10/T11 (blaue Linie) treffen. Von diesen 3 Hauptlinien der Metro (Stockholmer Tunnelbana) gibt es weitere Linien der S-Bahn und Straßenbahn.
Die T-Centralen zeigt sich in Blau mit blauen Blätterranken an den Felswänden. Der Künstler Per Olof Ultvedt hat diese Station gestaltet. Die Wahl der Farben Gelb und Blau hat vielleicht was mit der schwedischen Flagge zu tun. Per Olof Ultvedt war ein finnischer Maler, der in Schweden lebte. Vielleicht wollte es seine Verbundenheit zu diesem Land bei der Gestaltung dieser Metro Station zum Ausdruck bringen.
Station Radhuset
Es macht riesigen Spaß, diese Kunst-Metro-Stationen zu fotografieren. In der dritten Metrostation verschlägt es einem den Atem. Goldorange mit großen dicken Säulen begrüßt uns die Station Radhuset. In einem Durchgang kleben große Schuhe an der Gewölbedecke. Die Rolltreppen scheinen unendlich in die Höhe zu fahren. Vielleicht werden wir nicht allzu viel von Stockholm sehen, aber das wir uns für die Metro Stationen entschieden habe, bereue ich auf jeden Fall nicht.
Fridhemsplan
Farbwechsel von Goldorange in Lindgrün. Wir sind in Fridhemsplan angekommen. Auch hier gibt es eine außergewöhnliche Deckengestaltung. An einer Stelle finden wir ein Flügel, die an die Anfänge der Fliegerei erinnert. Alles sehr attraktiv und beeindruckend.
Hier kann man auf die Grüne Linie T17/T18/T19 umsteigen. Aber für uns geht es weiter auf der blauen Linie T11.
Västra skogen
Nun wird es bunt. Mit bunten Mosaiken und abstrakten Profilen hat Sivert Lindblom diese Station gestaltet. Der Künstler hat sich entschieden, mit Fliesen in hellen Farben zu arbeiten, die einen Kontrast zu den dunklen Felswänden bilden. Dies sind Referenzelemente des Designs. Die Fliesen sind in regelmäßigen Mustern gesetzt und erinnern an abstrakte Malerei. Manchmal sind sie von Relief mit unregelmäßigen Formen.
Die Zementmosaikskulpturen sind an mehreren Stellen im Bahnhof zu sehen. Wenn der Betrachter genau hinschaut, ist anhand von weißen Linien ein Gesichtsprofil zu erkennen. Es ist das eigene Profil des Künstlers. Am Fuß der Rolltreppe setzt sich das Profil entlang der gesamten Wand fort. Das Profil ändert sich, wenn sich der Betrachter im Raum bewegt.
Profilskulpturen des Künstlers Sivert Lindblom
Solna centrum
Feuerrot erleuchtet die Felswand der Station Solna centrum. Diese Station wurde von den Künstlern Karl Olov Björk und Anders Abena gestaltet. Hier steht das Thema Umwelt im Vordergrund. Grüne Wälder an den Wänden zeigen, wie wir Menschen mit unserer Umwelt umgehen. Dort werden von der Industrie Fässer mit giftigen Inhalten im Wald abgestellt. Kaputte Autos finden in den Wäldern ihre letzte Ruhestätte. Aber auch Positives gibt es zu entdecken, wen Menschen den Wald aufräumen und den Müll, den andere hinterlassen haben, einsammeln. Oder Menschen, die die Natur genießen.
Näckrosen
Die Station Näckrosen zeigt uns Findlinge und viele Steine die in der Felswand eingelassen sind. In einem großen Schaukasten werden Steine und Fliesen gezeigt die hier mal eingesetzt wurden. Die Rolltreppen sind blau beleuchtet. Auch wieder alles ordentlich und sauber. Als wir bei der Station Radhuset anhielten, wurde mit einer Reinigungsmaschine der ganze Bahnsteig feucht gereinigt.
Findlinge – Steine – Fiesen
Leider befindet sich hier eine Baustelle, so das man die Durchgänge von einem zum anderen Bahnsteig nicht fotografieren kann.
Aber das macht nichts, denn auch eine Metro Station muss mal instand gesetzt werden.
Aber wir sind schon beeindruckt, wie man Metro Stationen gestalten kann.
Hallonbergen
An dieser Metro Station hat die Farbe Rosa das Sagen. Sowie haben Kinderhände die Felswände bemalt. So erweckt es zu mindesten der erste Blick. Hier haben wir auch keine Rolltreppe gefunden und somit auch keine spektakulären Felswände.
Akalla
Nun sind wir schon in Akalla der Endstation der T11 Linie angekommen. Aber auch diese Metro Station hat künstlerische Aspekte. Große Bilder aus Fliesen stellen Menschen dar, die ihren Job machen. Es erinnert mich so ein bisschen an die 70er-Jahre.
Die Züge der Line T11 waren alle blau, innen macht sich auch der 70er-Jahre Charme von Braunorange breit. Aber hier siegt die Funktionalität über das Design siegt.
Uns soll es recht sein, die Bahn fährt und zwar pünktlich. Die Fahrgäste sind freundlich und unterhalten sich in englisch, schwedisch oder anderen Sprachen. Ich sitze neben einem frisch verliebten Paar und freue mich über diese beiden jungen Menschen.
An der Endstation stoßen wir auf einen kleinen Imbiss. Dort kehren wir ein und mischen uns unter die Stockholmer. Der Gastwirt fragt, von wo wir kommen und der Koch kommt persönlich zu uns an den Tisch. Wir fühlen uns aufgenommen und umsorgt.
Es gibt noch weitere schöne Stationen, aber dann hätten wir mehr als einen Tag verweilen müssen. Auf den S-Bahnhöfen haben wir noch interessante Lichtinstallationen gesehen oder geschmiedete Element. Aber wir wollen unbedingt noch in die Altstadt von Stockholm.
Gamla Stan – Die Altstadt von Stockholm
Die auf einer Insel gelegene Altstadt lädt zum Bummeln ein. Viele kleine Läden locken mit den tollsten Artikeln, darunter auch zahlreiche Souvenirläden. Die Gassen der Altstadt sind eng und gemütlich. Die Restaurants und Cafés laden zum Essen & Trinken ein.
Wir steigen in der U-Bahnstation Gamla Stan aus und besuchen schräg gegenüber liegende Espresso House. Nach der längsten Metro-Kunstgalerie-Stockholm ist uns nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen.
Dann geht es in das Gewirr von kleinen Gassen. Die Sonne steht schon sehr tief und in den Gassen wird es im unteren Bereich dunkel und wo die Sonne noch hin kommt, leuchten die Farben dieser Altstadt.
Vielen Häuser sind in den Farben Orangerot angestrichen. Das ist die typische Farbe in dieser Altstadt.
Laternen gibt es hier an jeder Ecke. Es muss ein Traum in der blauen Stunde in der Altstadt zu fotografieren. Der letzte Shuttlebus fährt um 19 Uhr. Danach müssten wir uns um die Rückfahrt selber kümmern. Aber ein Taxi findet man hier sehr schnell. Da wir über Nacht in Stockholm liegen, wäre das auch kein Problem.
Wir sind unentschlossen und ziehen weiter durch die Gassen von Gamla Stan. Wir entdecken interessante Häuser und Läden, wie den Mats Jonasson Concept Store. Hier kann mich nur der Preis vom Kauf einer Glasskulptur abhalten. Wer was Besonderes habe möchte, ist hier an der richtigen Adresse.
Wir schauen dann doch mal auf die Uhr und müssen feststellen, dass uns nur noch zwei Stunden bleiben. Als uns der Shuttlebus am Vormittag absetzte, standen wir im Stau und der Busfahrer sagte uns nur wage, wo wir uns am Abend wieder treffen würden. Ich hatte mir ein Foto von dem Gebäude gemacht und nun standen wir mitten in Gamla Stan und überlegten, wie wir wohl dort wieder hinfinden würden.
Auf der Suche nach unserem Treffpunkt für die Rückfahrt mit dem Shuttlebus kommen wir am Obersten Gerichtshof von Stockholm vorbei. Dann verlassen wir die Insel, auf der die schöne Altstadt Gamla Stan liegt. Auch gäbe es noch so vieles zu entdecken. Aber wir sind fußlahm und finde dann auch den Shuttlebus und fahren zu unserem Schiff zurück.
Bilder einer Altstadt
