Kontorhaus – Rappolt Haus
25.02.2023
Da sind wir auf einer Fototour in Hamburg und kommen in der Mönckebergstraßen 11 an diesem Kontorhaus – Rappolt Haus vorbei. Ich werfe einen Blick durch die Eingangstür und denke auch, wie interessant das Lichtensemble ist. Dabei drücke ich gegen die Tür und sie ist nicht verschlossen. Was für ein Glück, wir können eintreten und fotografieren.
Fakten
Gebaut wurde das Kontorhaus 1913 und liegt in der Mönckebergstraße Ecke Jacobikirchhof. Der Architekt des Hauses ist Fritz Höger. Fritz Höger ist ein deutscher Baumeister und Architekt und ist bekannt für seinen norddeutschen Backsteinexpressionismus. Zu seinen Werken in Hamburg gehören u. a. die Kontorhäuser Sprinkenhof, die Zigarettenfabrik Haus Neuerburg sowie das Kontorhaus Klöpperhaus.
Gedenken an Franz Max Rappolt
Vor dem Eingangsbereich befindet sich ein Stolperstein, der an Franz Max Rappolt erinnert. Der jüdische Kaufmann wurde am 03.07.1870 in Hamburg geboren. 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und am 25.11.1943 ermordet. Stolpersteine, mehr als 75.000 Gedenksteine findet man in ganz Europa. Wer mehr über Franz Max Rappolt erfahren möchte, kann auf der Seite Stolpersteine in Hamburg einiges erfahren.
Das Treppenhaus im Kontorhaus Rappolt Haus
Seit 2019 schreibe ich in regelmäßen Abständen über die Treppenhäuser in Hamburg.
Auch in diesem Jahr wird es dazu wieder Beiträge geben. So starte ich mit dem Rappolt Treppenhaus. Es ist ein Treppenhaus, was wie einige Treppenhäuser minimalistisch ist. Es beschränkt sich mit einer geraden Architektur, so wie wenig Farben. Das Lichtensemble im Erdgeschoss und die „geformten“ Wand auf dem ersten Absatz sind die Highlights des Hauses und passen zur Nüchternheit.

Der Handlauf ist ein runder Edelstahl, der sich schlicht nach oben zieht. Die Treppenstufen sind bräunlich marmoriert, die bei Licht etwas Wärme zeigen. Die Wände sind Weiß oder in einem Farbton, der mit den Treppenstufen harmoniert, abgestimmt. Alles sehr minimalistisch, wie ich gerade auch im Betrag Minimalismus 2.0 beschrieben habe.

Auch der Blick nach ober lohnt sich. Gerade Linien ziehen sich bis zum Oberlicht, was dem Treppenhaus Tageslicht bietet. Der Fahrstuhl fährt bis in die sechste Etage. Das Rappolt Kontorhaus ist heute ein Büro- und Geschäftshaus. Aber hinter der Fassade versteckt sich nicht nur ein tolles Treppenhaus, sondern auch sehr viel Geschichte.

Der Eingangsbereich des Kontorhauses Rappolt Haus bei den Fahrstühlen im Erdgeschoss erinnert zwangsläufig an die 70er-Jahre. Das Muster an der Wand und Farbe der Fahrstühle bestätigen das im nächsten Foto. Aber das macht es ja so interessant, eine Zeitreise schlecht hin.


Einige dieser Fotos werden auch in der Galerie Treppenhäuser zu sehen sein.