Bei den Lupinen
Pfingsten 2024
Auf der Wiese stehen nun fast alle Lupinen in Blüte. Ein Fest für die Hummeln und für viele andere Insekten, die sich am Pollen laben.
Die Begeisterung für dieses Gebiet ist sehr groß, sodass wir Pfingsten keine Lust auf Trubel und Menschen hatten und lieber wieder in die abgeschiedene Natur mit der Kamera gezogen sind.
Nichts ändert sich so schnell wie die Natur. Was letzte Woche blühte, ist heute verblüht. Was heute blüht, trägt nächste Woche wahrscheinlich Früchte. Dieses Schauspiel wollen wir nicht verpassen und werden so oft wie es geht die Kiesgrube besuchen.
Wildrose Rosa Canina
Diese Wildrose verströmt einen betörenden Duft und ist mit Abstand die am häufigsten wild wachsende Art der Gattung Rose. Auch sie ist ein Insektenmagnet und viel Käfer tummeln sich in ihren offenen Blüten.
Auf der Suche nach dem Regentropfen
Pfingstsonntag hatte es nach langer Zeit auch bei uns geregnet. Diese Wiese hatte schon in den letzten Tagen einen sehr trockenen Eindruck gemacht. Die Lupinen ließen ihre Blätter hängen und hatten diese sogar wegen Wassermangel eingerollt.
Heute waren einige Insekten auf Suche nach einem Regentropfen. Auf der Wiese gibt es viele Azurjungfern. Mir ist es endlich geglückt, ein passables Foto zu machen. Das dann auch noch drei Wassertropfen auf dem Blatt lagen, war reine Zugabe der Natur.
Es macht sehr viel Spaß, die kleinen Darsteller zu fotografieren. Somit hat auch der Marienkäfer wieder Modell gestanden. Heute mal alleine und auch auf der Suche nach einem Regentropfen. Oder ganz minimalistisch.
Oder auch der Wegerich Scheckenfalter, der sich in der Nähe eines Regentropfens niederlässt. Es posierte schon einen Tag zuvor auf einem Teil der Wiese. Dass wir ihn ein weiteres Mal antreffen, ist kaum zu glauben. Somit wir genießen das Rendezvous mit dem Scheckenfalter.
Wegerich Scheckenfalter
Dieser farbenfrohe Falter begegnet uns zu Pfingsten gleich an zwei Tagen und lässt sich auch sehr gut fotografieren. Interessant finde ich die unterschiedlich gefärbten Flügelseiten. Von oben sieht er eher dunkel mit orangenen Flecken. Legt er die Flügel an, dann dominieren helle Farben mit Orange. Er hat eine Flügelspannweite von fast 4 cm und liebt die Wärme und Magerrasen. Mittlerweile ist er als gefährdet eingestuft. Somit bin ich sehr glücklich, ihn hier anzutreffen.
Der Wegerich Scheckenfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Zu den Edelfaltern gehören circa 6000 Arten. Zu denen auch einige der farbenprächtigsten Schmetterlingen Europas gehören, wie das Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs.. Einige von ihnen habe ich schon mal im Beitrag Tister Bauernmoor vorgestellt.
Kleine Käfer
Aber es gibt noch mehr zu entdecken. Eine schwarz-rote Blutzikaden hat sich passend zum Fotografieren auf einen Grashalm hingesetzt. Da kann ich nicht widerstehen und es entsteht ein interessantes Foto. Die Gemeine Blutzikade hat nur einen angsteinflößenden Namen, sie ist harmlos und saugt nur an Pflanzen. Die Blutzikade liebt den zuckersüßen Pflanzensaft. Sie täuscht mit der roten Farben auf den Flügeln nur die Giftigkeit vor. Die Gemeine Blutzikade ist nur 11 mm groß und ein guter Springer, was ihr schon oft das Leben gerettet hat.
Auf dem Blutroten Hartriegel entdecke ich bei den weißen Blüten einen Gartenlaubkäfer. Im ersten Moment dachte ich, es wäre ein Junikäfer, aber der Gartenlaubkäfer ist etwas kleiner. Seine Flügeldecke glänzt in der Sonne goldbraun. Er ist recht flink unterwegs und ernährt sich von unterschiedlichen Blättern wie Birkenblättern oder Rosenblättern. Der Gartenlaubkäfer ist 8,5 bis 11 mm groß und tritt meistens alleine auf.
Dann sehe ich einen grünblau schillernden Steinbockkäfer. Weltweit gibt es 1500 Arten und hier in Mitteleuropa sind es 30 Arten. Sie gibt es in Graugrün, rötlich, goldgelb-schimmernd oder blau-schimmernd. Ihr Habitat ist der Wald oder der Waldrand übergehend zur Wiese oder Gärten. Ich treffe den schillernden Steinbockkäfer am Waldrand an.
Bei den Lupinen auf der Wiese in der Kiesgrube haben wir wieder interessante Insekten kennengelernt. Es wird mit Sicherheit weitere Beiträge aus der Kiesgrube geben. Dieses Refugium ist einzigartig für uns.