Heimische Schmetterlinge
02.06.2024
Kaum zu glauben, welchen heimischen Schmetterlingen ich auf der Wiese begegnet bin. Hier möchte ich euch ein paar von ihnen vorstellen.
Im April haben wir den Schmetterlingspark in Buchholz besucht und in dem Beitrag Farbenfrohe Schmetterlinge habe ich euch ein paar südamerikanische Schmetterlinge vorgestellt.
Nun haben wir das Refugium, die Kiesgrube Dollern entdeckt und sind fast wöchentlich dort, um die heimische Insektenwelt zu entdecken.
Der Hauhechel Bläuling
Der Hauhechel Bläuling gehört zu den heimischen Schmetterlingen und ziert das Titelbild dieses Betrages. Mit geschlossenen Flügeln hat er eher eine weißblaue Färbung. Die Oberseite der Bläulinge oft blau gefärbt ist. Er gehört zu den Tagfaltern und hat eine Flügelspannweite von ca. 20 mm. Somit der Hauhechel Bläuling eher ein kleiner Schmetterling. In Deutschland gibt es ca. 48 Arten.
Der Lebensraum des Hauhechel Bläuling kann sehr unterschiedlich sein. Von Hecken über Wälder, oder offene Wiesenflächen bis hin zu Heidelandschaft oder im Dünenbereich könnte man ihn antreffen. Er mag trockene oder auch feuchte Habitate. Auf meiner Lieblingswiese habe ich gleich mehrere angetroffen. Diese Wiese ist blütenreich, so das sich der Hauhechel Bläuling zwischen Ferkelraut und Mausohr Habichtskraut und vielen anderen Wiesenblumen ernähren kann.
Der Weiße Hartheuspanner
Ich bin am frühen Nachmittag bei recht sonnigen Wetter unterwegs und am Wegesrand sonnt sich ein weißer Spanner. Laut Bestimmung ein Weißer Hartheuspanner, auch ein heimischer Schmetterling. Ich muss dazu sagen, dass ich mich mit Insekten erst seit 6 Wochen beschäftige. Es ist alles so spannend und interessant das ich immer sehr glücklich bin, wenn ich von der Wiese zurückkommen und erkunde, wen ich denn heute fotografiert habe.
Auch der Weiße Hartheuspanner bevorzugt eine blütenreiche Wiese wobei sein Vorliebe nektarische Pflanzen wie Diesel, Knöterich oder Acker-Witwenblumen sind. Alles das bietet diese Wiese, auf der ich fast wöchentlich zu Besuch bin. Den Weißen Hartheuspanner kann man von Mai bis Juli fliegen sehen. Er hat eine Flügelspannweite von ca. 45 mm und ist mehr in Süddeutschland zu Hause als hier im Norden.
Der Klee-Gitterspanner
Die schwarz-weiße Zeichnung könnte tatsächlich an ein Gitter erinnern. Markantes Zeichen sind die drei Querlinien auf den Hinterflügeln. Ich konnte leider kein besseres Foto machen, denn der Gitterspann war recht schnell unterwegs und wollte ich nicht von seiner schönsten Seite zeigen. Aber es ist schon erstaunlich was für heimische Schmetterlinge auf der Wiese leben.
Sein Nahrungsspektrum sind Hülsenfrüchtler wie zum Beispiel die Lupine oder die Vogel-Wicke. Da kann sich der Klee-Gitterspanner auf der Wiese gut ernähren. Er mag Trockenwiesen so wie auch Feuchtgebiete. Der Klee-Gitterspanner ist ein Nachtfalter, aber er fliegt auch am Tag und hat eine Flügelspannweite von 25 mm. Vielleicht treffe ich diesen Nachtfalter ein weiteres Mal und er zeigt sich von der anderen Seite oder mit geschlossenen Flügeln.
Das Silbereulchen
Das Silbereulchen ist ein Schmetterling und gehört zu den Nachtfaltern die auch am Tag fliegen. Sie schaffen, es nur eine Generation zu bilden, und fliegen von Mai bis Ende Juli. Die Raupen sind dann von August bis Oktober zu sehen. Das Silbereulchen überwintert als Puppe zwischen Grashalmen. Zur Zeit steht das Gras auf der Wiese in voller Blüte und überrag in der Höhe sogar die Lupinen. Das scheint der richtige Lebensraum für die kleinen Schmetterlinge zu sein. Die Flügelspannweiter kann zwischen 24 bis 28 mm liegen.
Das Seideneulchen
Ich liege fast in der Wiese und fotografiere den nächsten wunderschönen Schmetterling, da springt mir das nächste Eulchen entgegen. Auch ein heimischer Schmetterling mit dem bezaubernden Namen Seideneulchen. Das Seideneulchen ist recht klein, so misst seine Spannweite zwischen 18 und 22 mm. Dieser kleine Schmetterling gehört auch zu den Nachtfaltern. Er wird gern bei Einbruch der Dämmerung aktiv aber auch tagsüber kann man ihn sehen.
Das Seideneulchen schafft es, zwei Generationen zu bilden, wobei die erste Generation von Mai bis Ende Juli fliegt und die zweite Generation von Mitte Juli bis Anfang Oktober. Die Raupen sehen grünweiß aus, aber leider ist mir noch keine begegnet. Ich halte auch immer nach Raupen der Schmetterlinge Ausschau. Aber diese zu finden schein noch schwieriger zu sein, als Schmetterlinge zu fotografieren.
Der Jakobskrautbär
Wir sind noch keine 10 min, auf der Wiese da sehe ich was rotes fliegen und eile dem hinterher. Der Jakobskrautbär setzt sich passend hin und ich kann genau zwei Fotos machen. Wie schade denke ich und hoffe, dass eines der beiden Fotos gut ist. Wie sich zwei Stunden später herausstellen wird treffen ich auf einen weiteren Jakobskrautbär.
Ich schätze mich als sehr glücklich, dass ich dem Jakobskrautbär begegnet bin. Denn in Niedersachsen gilt der Jakobskrautbär als stark gefährdet. Wie vielen Schmetterlinge sind besondere Pflanzen als Nahrungsangebot. Dazu gehört das Jakobs-Greiskraut. Auf dieser Wiese beginnt es gerade an zu blühen.
Da habe ich die Wiese einmal umrundet und allerlei andere Insekten und Pflanzen fotografiert, da treffe ich auf einen weiteren Jakobskrautbär. Ich kann es kaum glauben und er bleibt auch ruhig sitzen und ich kann weitere Fotos machen.
Der Jakobskrautbär hat eine Flügelspannweite bis zu 42 mm und liebt brachliegende wärmebegünstigte Gebiete. Das biete diese Wiese auf jeden Fall. Seine Raupen sind gelbschwarz gefärbt und wie man sieht der Falter rotschwarz. Das soll signalisieren das der Falter, als auch die Raupen ungenießbar sind. So hält sich der Jakobskrautbär die Fressfeinde auf Distanz.
Auch dieser Ausflug in die Kiesgrube hat sich wieder gelohnt. Ich habe einige heimische Schmetterlinge und auch Pflanzen kennengelernt. Sowie bin ich über die Artenvielzahl erstaunt, die hier ihr Habitat hat.