Mit weniger Ausrüstung unterwegs
05.02.2022
Nach dieser sturmreichen Woche sind wir heute mal mit weniger Ausrüstung unterwegs. Eine Herausforderung schlecht hin, sich mal auf das Wesentliche zu konzentrieren. Also kein Stativ und keine Filter. Nur eine Kamera und ein Objektiv! Ein weiteres Batterie-Pack und eine kleine Leuchte sowie die Gegenlichtblende sind mit dabei.
Die Wahl des Objektives war schon schwierig. Zur Auswahl stand das EF-S 10-18 mm ein Ultra-Weitwinkel und eignet sich gut für die Architekturfotografie oder das EF-S 15-55 mm f/2,8. Dieses zeichnet sich durch seine Lichtstärke von 1:2,8 über die gesamte Brennweite aus. Es hat einen guten Bildstabilisator und kompensiert Kamerawackler. Da das Stativ zu Hause bleibt ist das ggf. wichtig.
Mit wenig Ausrüstung und kaum einen Plan, aber mit ganz viel Lust zum Fotografieren. Aber auch bei der Auswahl der Fotos für diesen Beitrag wird weniger mehr sein.
Fähranleger Dockland
Wir verlassen die Fähre 62 am Fähranleger „Dockland“ und haben bis zur nächsten Fähre 15 Minuten Zeit, ein Motiv zu fotografieren. Das ist sportlich und schärft den Blick auf das Wesentliche. Schon an dieser Station vermisse ich mein Stativ und die Mütze, die zu Hause liegt. Zum Glück habe ich die Handschuhe eingepackt.
Der Wind ist bissig und schnell habe ich die Handschuhe über gezogen. Dockland habe ich im Sommer mit Stativ zur blauen Stunde von einer anderen Position fotografiert. Da war es eine laue Augustnacht mit viel Zeit die richtige Position zu finden und das Motiv gut auszurichten.
Ich entscheide mich für diese Ansicht. Wo möglich hätte ich noch tiefer mit der Kamera gehen müsse, um eine bessere Perspektive zu bekommen. Nun ja, zu Hause ist man dann immer schlauer. Aber die nächste Fähre ist schon am Anlegen und ich muss Geschwindigkeit aufnehmen. Mein Mann steht schon am Fähranleger.

Fähranleger Fischauktionshalle
Ach was ist es schön warm auf der Fähre, so das meine Finger wieder zum Leben erwachen. Aber kaum haben wir uns aufgewärmt, ist auch schon die Fischauktionshalle zu sehen. Für diesen Spot habe ich einen Plan und positioniere mich mit der Kamera in die Mitte. Die Lichtverhältnisse sind gruselig, die Wolken tiefgrau. Gerade hatten wir noch einen Sonnenstrahl am Himmel, nun drohen die Wolken mit Regen.
Ich bin begeistert von all den Schmierereien und Aufklebern! Warum muss jeden Meter ein Aufkleber angebracht sein? Wer muss sich über ein Buchstaben-Gekritzel profilieren? So kann man interessante Orte verschandeln. Das geht mir so durch den Kopf, als ich hier versuche, die richtige Position zu finden.
Weiterhin frage ich mich, warum ich die Wasserwaage meiner Kamera nicht sehe. Aber es bleibt mir wenig Zeit, die Menüs danach zu durch suchen. Also eine weitere Aufgabe für die Vorbereitung auf so eine Herausforderung. Aber vielleicht versuche ich die Fischauktionshalle auch noch im Hochformat zu fotografieren, ein paar Minuten bis zu nächsten Fähre bleiben uns ja noch.


Fähranleger Landungsbrücken
Die dritte Station ist der Fähranleger Landungsbrücken. Vor ca. 4 Wochen wurde die Promenade in die Jan-Fedder-Promenade umbenannt. Hier gibt es einige interessante Motive, wie zum Beispiel der Michel zwischen zwei Häuserfluchten und im Vordergrund die S-Bahn. Ich kann dieses Motiv leider nicht gut einfangen. Das „Alex“ gibt auch gut was her, gerade mit den nach unten führenden Treppen. Aber auch sehr problematisch eine gute Perspektive zu finden. Mein Mann möchte zur Überseebrücke und diese von innen fotografieren. Mich reizt diese Brücke nicht, jedenfalls nicht von innen.
Interessant sind noch die Treppen, die runter zur Elbe führen. Allerdings sind hier überall die riesigen Mülleimer zu sehen. Ich versuche das ein oder andere Motiv, bin aber nicht zu frieden über die Auswahl. Dann gegen 16:30 Uhr bricht der Himmel auf und die Sonne schein die Elbphilharmonie an. Eine tolle Lichtstimmung für ein paar Minuten.

Aber der Bildaufbau ist nicht so gut gelungen. Auch wenn ich einen anderen Zuschnitt wählen würde, gewinnt der Bildaufbau nicht wirklich. Gut, die Überseebrücke spannt sich über die Breite des Fotos. Aber etwas mehr Vordergrund wäre auch besser gewesen.

Warum mit weniger Ausrüstung?
Was war gut und was könnte besser sein?
Ich habe die Flexibilität als großes Plus empfunden, obwohl mir das Stativ fehlte. Denn alles andere ist eine reine Übungssache. Motive erkennen und Perspektiven wagen. Warum mache ich das? Weil ich es nicht so gut kann und besser werden möchte.
Wir haben im August einen Workshop gebucht wo es mit wenig Ausrüstung durch Berlin geht. Dafür war das hier eine Übungstour und es werden weitere folgen.
