Regentropfen im März
12.03.2023
Nun ist es schon Mitte März und der Frühling im Norden lässt auf sich warten. Der Winter schwingt unentwegt sein Zepter und bringt uns jeden Morgen Schnee, Graupel oder Schneeregen. Also keine guten Bedingungen, um draußen was zu fotografieren. Da stehe ich in unserer Küche und schaue so auf den Flieder, der schon Knospen gebildet hat. Der Schneeregen taut und viel kleine Regentropfen haben sich an und auf den Ästen gebildet. Das wäre doch mal wieder eine Idee, das Macro-Objektiv EF-S 35mm zum Fotografieren rauszuholen.
Obwohl das Wetter nicht einladend ist, schnappe ich mir die Kamera mit dem passenden Objektiv und gehe raus. Zum Glück ist es nicht windig, denn der größte Feind von Regentropfen ist der Wind. Aber auch wenn die Tropfen dick angeschwollen sind, fallen sie runter. Kommt man an den Ast, wird der Regentropfen auch fallen. Somit ist diese Aufgabe auch nicht so einfach, wie ich im ersten Moment dachte.
Regentropfen
Es hat schon mehrere Aufnahmen gebraucht, bis ich einen Regentropfen gut getroffen hatte. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich zu faul war, das Stativ mit raus zu nehmen. Vielleicht wären dann die Einstellung einfacher gewesen. Aber im Nachhinein war es schöner aus der Hand zu fotografieren, weil ich somit flexibler war. Ich konnte ganz vorsichtig natürlich mit der Kamera in den Fliederstrauch rein kriechen. Das wäre mit dem Stativ nicht möglich gewesen.
Bildbearbeitung
Um den Ast mit dem Regentropfen gut in Szene zu setzen, habe ich mich für einen schönen dunklen Hintergrund entschieden. In Camera Raw hat man die Möglichkeit, im Bereich Maskieren den Hintergrund auszuwählen und somit diesen getrennt vom Motiv zu bearbeiten. Wie man den Hintergrund auswählen kann, ist es auch möglich, nur das Motiv zu maskieren und hier mehr Kontrast und Helligkeit einzustellen.
Nach dem Schnee
Samstag morgen hatte der Winter wieder alles in Schnee gehüllt. Mit einem blauen Himmel und eine geschlossene Schneedecke begrüßte uns dieser Tag. Es war ja schön anzusehen und wer Lust hatte, ist raus in den Wald zum Fotografieren. Zu den gehörte ich nicht, obwohl es im Wald bestimmt schön ausgehen hätte. Ich möchte jetzt Frühling, Frühjahrsblüher in bunten Farben und frisches, sattes Grün. Aber nein, es war wieder alles in Weiß. Zum Glück war die Sonne am Start und sorgte für ein schnelles Tauen der weißen Pracht. Wie schön es bildeten sich wieder Tropfen an den Zweigen und es zog mich ein zweites Mal mit der Kamera auf die Terrasse.
Ich bin wieder im Flieder und wie man sieht, sind die Knospen schon prall und warten nur auf warmes und sonniges Wetter, um aufzubrechen. Aber zuerst muss sich nun der Winter dauerhaft verabschieden. Auch diesen blauen Hintergrund habe ich etwas abgedunkelt. Somit kommt der kleine Blendenstern besser zur Geltung. Also auch wenn es das unmöglichste Wetter ist, es gibt immer was Interessantes, was man mit der Kamera einfangen kann.
Wenn die Natur etwas weiter fortgeschritten ist als jetzt und sich Gräser, Blätter und Blüten zeigen, kann man nach einem Regenschauer tolle Tropfenfotos machen. Viele Blätter und Blüten haben eine wasserabweisende Oberfläche. Diese eignen sich besonders gut für die Tropfen-Fotografie. Ich hatte trotz des schlechten Wetters viel Spaß mit den Regentropfen und dem Macro-Objektiv.
Das Macro-Objektiv hat mir schon in 2020 viel Freude bereitet. In der Galerie Blatt & Blüte gibt es ein paar interessante Fotos zu sehen.