Lissabon
17.08.2023
In der Alfama, die Altstadt von Lissabon, quietschen die Straßenbahnen. Ob nun die Linie 28 oder die Hills-Tramcar-Tour es ist schön anzusehen, wenn die Tramcars auf ihren Schienen sich den Weg durch die quirlige Altstadt bahnen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken.
Die Mein Schiff 1 liegt direkt an der Stadt, also ein „Drive in“. Es ist alles zu Fuß zu erreichen. Auch wir machen uns auf den Weg diese zauberhafte Stadt kennenzulernen. In Vorbereitung auf Lissabon haben wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir unbedingt sehen wollen.
Elevador de Santa Justa
Eine der Sehenswürdigkeiten ist der Elevador de Santa Just. Ein gusseiserner Personenaufzug aus dem Jahre 1902. Das imposante Bauwerk zieht natürlich Touristen an und somit hatte sich schon bei unserer Ankunft eine lange Schlange gebildet. Wir wollten aber die Zeit in Lissabon nicht mit anstehen verbringen und haben auf den Aufzug in den nächst höheren Stadtteil verzichtet.
Der Höhenunterschied der Stadtteile Baixa (unterer Stadtteil) und Chiado beträgt 45 m. Die Aussichtsplattform und der Verbindungssteg sind genau so schön gestaltet wie der Turm selbst. Die Kabine des Personenaufzuges kann bis zu 24 Personen aufnehmen. Heute wird der Personenaufzug mit einem Elektromotor betrieben. In den ersten Jahren nach seiner Inbetriebnahme war es eine Dampfmaschine. Vor einigen Jahren wurde der Elevador nur als Aussichtsplattform genutzt, denn der Verbindungssteg wurde erst 2005 eröffnet.
Lugar de Rossio
Nun lassen wir uns treiben und gelangen zum Lugar de Rossio. Ein sehr schöner großer Platz mit einem Obelisken und zwei Springbrunnen. Der Platz ist von schattenspenden Bäumen und Bänken gesäumt, so das wir eine kleine Pause einlegen können. Das wellenförmige Mosaik kommt etwas psychedelisch daher. Im ersten Moment denkt man, dass der Platz tatsächlich wellig ist. Aber nein, so ist es nicht.
Mittendrin steht ein Obelisk Praca Dom Pedro IV sowie rechts und links davon zwei Springbrunnen. Der Rossio, so wird der Platz auch genannt, ist einer der drei wichtigsten Plätze im Herzen der Stadt. Lissabon.
Die beiden Springbrunnen sorgen für Erfrischung, wenn ein leichter Wind das Wasser der Wasserspeier weiter trägt. Interessant ist, das sich zwei fast identische Monumentalbrunnen auf dem Rossio befinden. Der Brunnen hat eine kleinere obere Schale, aus der sich Wasser in eine größere Schale ergießt. Unter der oberen Schale stehen vier Kinder, die sich an den Händen halten. Unter der großen Schalte sitzen vier weitere Figuren, eine männliche sterbliche Figur Acis sowie die Nymphe Galatea. Das zweite Paar sind Poseidon und Aphrodite. Wie bei den Kindern im oberen Teil haben auch diese Figuren viele symbolische Elemente wie Netze, Anker, Seile, Fische und Muscheln bei sich. Alle Elemente stehen im engen Zusammenhang mit dem Element Wasser.
Im ebenerdigen Brunnenbecken sitzen vier weitere Figuren, die Fischen ähneln. Ganz deutlich auf meinem Foto sind die Schuppen auf den Beinen zu sehen, welche dann künstlerisch zu einer Flosse verschmelzen. In den Händen halten die Figuren Muscheln, die als Wasserspeier fungieren und die große Schale mit Wasser befüllen. Symbolisch lässt sich hier wahrscheinlich noch vieles mehr deuten. Mir haben beide Brunnen sehr gut gefallen.
Alfama
Einer der ältesten Stadtteile der Stadt Lissabon ist die Alfama. Die Alfama zeichnet sich durch steile und enge Gassen aus. Ganz typisch in diesen Gassen sind die Wäscheleinen, an den die Wäsche hängt. Auf kleine Balkone stehen Pflanzenkübel mit Sommerblumen.
In vielen Gassen hängen die landestypischen Laterne. Oftmals dringt das Sonnenlicht nicht bis nach unten, dennoch stehen hier Blumenkübel, die liebevoll bepflanzt sind. Die Gassen sind steil und oft erweckt der marode Charme, das hier die Zeit stehen geblieben ist.
Dort, wo es keine Treppen gibt, schlängelt sich Kopfsteinpflaster hoch. Kleine Restaurants laden ein und Geschäfte mit Kunsthandwerk locken verführerisch.
Straßenbahn N° 28 & Co.
Noch ist sie nicht zu sehen, aber schon von Weiten ist das Quietschen in den Schienen zu hören, Lissabons bekannte Straßenbahn mit der N° 28.
Wenn man in Lissabon ist, dann gehört es einfach dazu, die Straßenbahn zu fotografieren. Das klingt erst mal ganz einfach und somit hatte ich mir in Vorbereitung auf Lissabon bezüglich der Straßenbahn keine großen Gedanken gemacht. So nach dem Motto immer den Schienen nach irgendwo wird sie uns schon begegnen. Ja, so einfach war es dann doch nicht eine prädestinierte Stelle zu finden.
Wir standen an der R. Saõ Tome, einem Dreieck, wo die rote Straßenbahn Hill Tramcar Tour runterkommt und von links die Linie 28 nach unten abbiegt. Es gibt wohl auch einen Fahrplan, aber ob dieser eingehalten wird, ist fraglich und auch völlig unbedeutend. Mal kamen gleich mehrere Bahnen oder lange Zeit gar keine.
Das mag aber auch dem Verkehr in der Alfama geschuldet sein. Denn hier geht es recht ruppig zu. Da wird auf den Schienen geparkt und man räumt in aller Ruhe den Kofferraum aus und oder sitzt in einem kleinen Straßenrestaurant. Das ist alles möglich, aber wenn sich dann quietschend die Straßenbahn ankündigt, gerät alles in hektische Betriebsamkeit.
Vielleicht noch ein paar Worte zu den Fahrern und Fahrerinnen der Straßenbahn. Sie lieben ihren Job und haben immer ein Lächeln im Gesicht und sind ausgesprochen freundlich. Nicht so wie in Berlin, wo es dann schon mal im rauen Ton heißt: „Pack die Hacken und schieb deinen Hintern in die Bahn“.
Lissabon hat uns sehr gut gefallen, hier kommen wir gern noch mal auf einen Besuch zurück. Aber für uns geht es nun in den nächsten Hafen nach Bilbao.