Libellen – Fantastische Flugkünstler

Libellen – Fantastische Flugkünstler

Libellen – Fantastische Flugkünstler

In Sommermonaten 2024

Libellen, die fantastischen Flugkünstler konnte ich im Tister Bauernmoor sowie auf der besagten Wiese beobachten. In schillernden Farben und mit einer rasanten Geschwindigkeit ziehen sie über die Landschaft.

Das je eine Libelle fotografieren würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. Mit vollem Respekt habe ich mir Fotos von Libellen angesehen. Nun ja, einfach ist es nicht, diese zauberhaften Wesen zu fotografieren, aber ein paar schöne Fotos sind mir gelungen.

Unter Wasser

Kaum zu glauben, dass sich ein großer Lebensabschnitt der Libellen im Wasser abspielt. Die Eiablage erfolgt im Wasser oder im Uferbereich. Libellen bevorzugen stehende oder fließenden Gewässer. Hier wächst die Larve ran. Sie ist ein guter Jäger und ernährt sich von Mückenlarven oder Kleinkrebsen. Die Larve ist graubraun und noch ist nichts schillerndes zu sehen.

Rote Heidelibelle
Rote Heidelibelle im Tister Bauernmoor

Neue Eigenschaften

Fast am Ende des Larvenstadiums verlässt die Libelle das Wasser und die Emergenz, Zeit der Möglichkeit, Eigenschaften und Strukturen zu verändern, beginnt. Dabei kann das Larvenstadium von einigen Monaten bis hin zu 6 Jahren andauern. Aber auch jetzt ist noch nichts von diesen fantastischen Flugkünstlern zu erkennen. Aber bevor die Larve das Wasser verlässt, übt das Atmen von Luft. Dazu streckt sie mehrfach den Kopf aus dem Wasser und atmet, bevor sich aufsteigt und den Lebensraum Wasser verlässt. Der Ort der Emergenz kann unterschiedlich sein. Ein Stein, Wurzelwerk, ein Halm oder auch ein Baum oder Pfeiler bieten der Libelle Halt zum Schlüpfen.

Schwarze Heidelibelle
Schwarze Heidelibelle

Das Schlüpfen

Hat sie einen passenden Platz gefunden, drückt die Libelle mit aller Kraft gegen die Larvenhülle, bis diese platzt und sie ihr stromlinienförmiges, dem Wasser angepassten Kostüm abstreifen kann. Langsam erwärmen sich die Muskeln und die zerknitterten Flügen glätten sich. Eine wunderschöne Libelle wartet auf das erste Sonnenlicht, um die Flügel zu öffnen. Dann beginnt die Zeit des Fliegens und Tanzens. Die große Königslibelle macht den Anfang und viele andere Libellen mit zauberhaften Namen folgen ihr.

Rote Heidelibelle
Rote Heidelibelle – fantastische Flugkünstler

Libellen – Fantastische Flugkünstler

Nun tanzen die farbig schillernden Libellen über stehenden oder fließenden Gewässern. Rasant fliegen und tanzen sie durch die Lüfte. Wie auch schon im Beitrag Heimische Schmetterlinge beschrieben, ist die Flugzeit bei den erwachsenen Libellen wie auch bei den Schmetterlingen die kürzeste Zeit ihres Lebens. Bei den Libellen können das sechs bis acht Wochen sein. Manch eine Libelle fliegt auch nur zwei Wochen. In dieser kurzen Lebenszeit muss nun für Nachwuchs gesorgt werden.

Blutrote Heidelibelle
Blutrote Heidelibelle auf der Wiese fotografiert.

Die Ordnung der Libellen

Seit 300 Millionen Jahren gibt es Libellen. Sie lebten schon mit den Dinosauriern und heute erfreuen wir uns immer noch an diese Kämpferinnen und Tänzerinnen. Ein bisschen haben sie ihr Aussehen über diese Zeit verändert. Sie gehören also zu den ersten Insekten auf unserem Planeten. Die Libellen sind in drei Unterordnungen unterteilt. Dazu gehören die Urlibellen, die Großlibellen und die Kleinlibellen.

Heidelibelle
Heidelibelle – Fantastische Flugkünstler – fotografiert am 15.09.2024

Großlibellen

Im Tister Bauernmoor konnte ich die Nordische Moosjungfer fotografieren. Sie gehört zur Unterordnung der Großlibellen. Worin unterscheiden sich nun die beiden Unterordnungen Groß- und Kleinlibellen. Die Großlibellen sind größer und kräftiger gebaut. Ein weiteres Merkmal sind die größeren Facettenaugen, die zur Kopfmitte zusammen stoßen. Das ist sehr schön auf dem Foto der schwarzen Heidelibelle zu erkennen. Aber auch das hintere Flügelpaar ist größer ausgebildet.

Rote Heidelibelle
Rote Heidelibelle

Die Flügelpaare sind bei einigen Libellen farbig getönt oder mit bunten Flecken abgesetzt. Bei der Nordischen Moosjungfer sieht man auf beiden Flügelpaaren rote Flecke. Die Großlibellen sind ausdauernde Flieger und fantastische Flugkünstler. Sie können auf der Stelle wenden, ein abrupter Richtungswechsel wird rasant gemeistert und einige Libellen können auch rückwärts fliegen.

Nordische Moosjungfer
Nordische Moosjungfer – Großlibelle im Tister Bauernmoor

Kleinlibellen

Wie der Name der Unterordnung schon beschreibt, ist bei den Kleinlibellen alles etwas kleiner. Ihr Flug ist etwas flatternder und langsamer. Die Flügelspannweiter beträgt maximal 70 mm. Ihr Körper ist schlank und die Augen liegen an der Seite des Kopfes. Das kann an auf den beiden folgenden Fotos sehr gut erkennen.

Hufeisen-Azurjungfer
Hufeisen-Azurjungfer – Schlanklibelle

Familien der Kleinlibellen

Die Kleinlibellen sind dann noch in vier Familien eingestuft. Die Schlanklibellen, die Federlibellen, die Prachtlibellen und die Teichjungfern. Pachtlibellen habe ich leider nicht gesichtet. Sie bevorzugen eher fließende Gewässer. Im Tister Bauernmoor und auf der Wiese befinden sich nur stehende Gewässer. Somit habe ich für nächstes Jahr eine Herausforderung, die Prachtlibelle heißt.

Scharlachlibelle
Scharlachlibelle – Schlanklibelle

Aber ich konnte aus der Familie der Schlanklibellen und Teichjungfern Libellen fotografieren. In Niedersachsen gehören diese auch zu den 10 häufigsten Libellen. Es war auf jeden Fall ein toller Sommer mit diesen fantastischen Flugkünstlern.

Gemeine Binsenjungfer
Gemeine Binsenjungfer – Teichjungfern

Am Ende des Sommers bin ich glücklich über die Sichtung einiger Libellen. Aber auch mit meinen Fotos bin ich zufrieden. Besser geht ja immer, aber es muss ja auch noch Steigerungspotenzial für das kommende Jahr geben.

Es bleibt nun genug Zeit, Lebensraume zu finden, wo ggf. Prachtlibellen leben könnten. Wer noch mehr über Libellen in Niedersachsen erfahren möchte, ist hier an der richtigen Adresse:

Libellen in Niedersachsen

error: Content is protected !!