Foto Corinna Marie Wähler
Heimat
Angermünde - Stationen meines Lebens
Hier bin ich 1962 geboren und komme in regelmäßigen Abständen für eine gute Woche im Jahr zurück und erkunde meine Heimat aufs Neue. Die ersten 17 Jahre meines Lebens habe ich hier verbracht. Seit dem hat sich vieles verändert, so das ich heute ein paar Worte und Bilder über meine Heimatstadt schreiben und zeigen möchte.
Was ist Heimat?
Foto Corinna Marie Wähler
Die Kirschen in Papas Garten.
Foto Corinna Marie Wähler
Die alte Mauer mit Wein.
Foto Corinna Marie Wähler
Der sanfte Duft von Lavendel.
Heimat...
das ist die Familie und Freunde. Der Grillabend bei meinem Bruder und die gemeinsamen Restaurantbesuche mit meiner Mama. Die Erkundung der Städte, die um Angermünde liegen, wie Prenzlau, Eberswalde oder Schwedt an der Oder. Die Radtouren über die Dörfer und durch die Kiefernwälder. Die letzte Eiszeit hat hier viele Seen hinterlassen, wo bei man sich die Fragen stellen kann, wo gehen wir denn heute baden? Angermünde hat den Mündesee, den Wolletzssee und den Parsteinsee. Das sind nur drei Seen wo es sich lohnt baden zu gehen. Nutzt mal den Link und schaut euch auf Maps um, da gibt es einiges zu entdecken.
Heimat...
heißt auch lecker Essen und da kann sich Angermünde sehen lassen. Kulinarisch hat die Stadt gut was zu bieten.
Es gibt einen Griechen, Santorini, hier hat man die Möglichkeit auch bei schönem Wetter draußen zu sitzen, und schönes Wetter haben die Angermünder oft und anhaltend.
Am Mündesee liegt das Hotel Seetor mit seinem Restaurant Zum Hungerstein. Weiterhin gibt es am Mündesse noch ein kleines Cafè mit Blick auf den See.
Wer es lieber italienisch mag kehrt in die Pizzeria Piccolo ein.
Wer mittags Gut & Lecker zu fairen Preisen essen möchte, kehrt ins Cafè Kobi ein. Hier gibt es einen empfehlenswerten Mittagstisch sowie auch Eis und Kuchen.
Ja und wer indisch Essen möchte, ist im Taj Mahal herzlich willkommen. Wir waren dort gleich zwei mal essen.
Wer sich nur mal auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen niederlassen möchten, besucht am Markt die Bäckerei & Cafè Schmidt, auch hier kann man draußen sitzen und das Treiben auf dem Markt beobachten. Donnerstags ist Markttag, hier gibt es immer einen Grillwagen mit Frikadellen und Würstchen, also wenn es mal ganz schnell gehen muss.
Am Bahnhof und in der Nähe kann man sich einen Döner holen, Hasan's Imbiss und der Istanbul Grill warten auf euch.
Wenn es dann aber mal ganz besonders werden soll, geht man in Angermünde in Grambauers Kalit. Setz dich hin und genieße - das machen wir im Kalit zu gerne. Dank einer leckeren Küche, einem tollen Team und einem grandiosen Ambiente fühlen wir uns dort besonders wohl. Von außen vielleicht ein bisschen schlicht, aber der Innenhof ist eine Oase mit einladenden Sitzecken und Blumenarrangements. In den Gasträumen kann man sich bei schlechtem Wetter sehr wohl fühlen. Weithin gibt es 4 Themen-Zimmer zum Übernachten.
Der Marktplatz
In meinen Augen ist die Neugestaltung des Marktplatzes 1997 sehr gut gelungen. Der Marktbrunnen, bestehend aus 6 Einzelobjekten und lädt jung und alt ein, Mäuse zu zählen, oder die Füße ins Wasser zu halten. Der Künstler Christian Uhlig gewann den künstlerischen Wettbewerb und konnte sich mit den tollen Details verwirklichen.
Ich liebe die Katze, die ihre erbeuteten Mäuse fein säuberlich vor sich zu liegen hat, oder die vergessene Werkzeugkiste, oder den Stuhl mit den Früchten, oder das Brett mit den Fischen. Christian Uhlig erzählt mit viel Liebe und Humor über das Leben der Kleinstadt Angermünde.
Am Mündesee
Einer der drei Seen die ich eingangs erwähnte, ist der Mündesee, mit einer schönen Badestelle mitten in der Stadt. Hier kann man auf den Stufen sitzen und nach Lust und Laune ins Wasser springen. Das Seeufer ist grandios gestaltet. 1992 gab es ein internationales Hartgesteinsymposium. Der Altkünkendorfer Joachim Karbe hat dieses Symposium organisiert und das Thema der Symposien waren Findlinge, welche die letzte Eiszeit hier vor 10.000 Jahren liegen gelassen hat.
Einige Werke aus diesen Symposien haben ihren Platz am Seeufer gefunden und passen perfekt in die Uferlandschaft. Aber auch ein abenteuerlicher Kinderspielplatz mit Bot und Wasserpumpe bietet den Jüngsten viel Spaß. Die Eltern finden auf knallroten Bänken Zeit zum Entspannen. Auch die Holzliegen finden große Beliebtheit bei Einheimischen und Besuchern.
Zur Zeit ist leider das Restaurant am Mündesee geschlossen. Hier wird ein neuer Inhaber gesucht. Aber in den Jahren als das Restaurant geöffnet war, sind wir dort oft eingekehrt und haben beim Essen den Blick über den See genossen.
Am Ufer saß im August eine Dame und zeichnete. Was ich in Bildern festhalte bringt sie mit Stiften aufs Papier. Mit guten 80 Jahren reist sie in einer Gruppe Gleichgesinnter durch die Uckermark und zeichnet. Beachtenswert!
Der historische Stadtkern
Angermünde ist 770 Jahre alt und zeichnet sich durch eine mittelalterliche Baukultur aus. Die Stadt hat noch heute eine Stadtmauer, erbaut 1280, die zum größten Teil erhalten ist. Der Pulverturm, ein Teil der Stadtmauer, wird heute gern von Störchen zum Brüten genutzt.
Die schöne Altstadt lädt zum Rundgang ein. Viele mittelalterliche Hauser sind sehr gut restauriert worden. Rote Emailetafeln geben Auskunft über die Geschichte des Hauses oder das Platzes. Hier habe ich sehr viel über meine Heimat erfahren. Aber auch eine Reihe von Geocaches haben uns wissenswertes über die Geschichte dieser Stadt erzählt.
Die St. Marien Kirche ist schon weiten zu sehen und ragt über allem. Sie wurde aus Felsquadern im 13. Jahrhundert gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde angebaut und umgebaut, so das die St. Marien Kirche heute einen beeindruckenden Anblick von außen sowie von innen bietet. Ein Besuch ist lohnt sich auf jeden Fall..
In der Klosterstraße befindet sich die Franziskaner Klosterkirche. Auch die Klosterkirche hat eine beeindruckende Geschichte. Die Feldsteinkirche wurde Ende des 13. Jahrhunderts abgerissen und größer als Backsteinkirche wieder aufgebaut und als Klosteranlage mit in das Stadtgebiet mit einbezogen.
Heute finden hier Konzerte und Ausstellungen statt. Im August konnten wir die Vernissage von 18 Künstlern aus der Uckermark, die sich "umKunst" nennen, besuchen. Aber auch die Außenanlage wird für Veranstaltungen, wie das Wanderkino "Laster der Nacht" genutzt.
Mit sehr viel Liebe sind die Hinterhöfe gestaltet. Wie hier die alte Schmiede von 1889. Das Spalierobst trägt jedes Jahr Früchte.
Der Wolletzsee
Der Wolletzsee ist in meiner Kindheit und Jugend ein beliebtes Ziel gewesen. Mit dem Rad ging es zum Baden oder im Winter zum Schlittschuhlaufen. Das hat sich auch in den letzten 40 Jahren für die Angermünder und Besucher nicht geändert. Es ist und bleibt ein Freibad mit Erholungswert und das seit 1313. Kaum zu glauben, das der See seit dieser Zeit der Stadt als ewigen Besitz übergeben wurden. Wir danken dem Markgrafen Waldemar, der damals das Potenzial des Sees erkannte.
Der Wolletzsee umfasst 332 ha und ist an seiner tiefsten Stelle 18 m tief und 6 km lang. Drei Inseln liegen in ihm und lassen sich mit einem Kahn oder Tretboot gut erreichen. Dieser Erreichbarkeit war nicht immer gegeben, denn der See war bis zum Mauerfall mit einem Zaun geteilt. Die Staatssicherheit der DDR beanspruchte zwei Drittel des Sees. Letztes Jahr haben wir uns ein Tretboot ausgeliehen und habe die drei Inseln erkundet. Der Bootsverleih macht es möglich. Auch die sagenumwobene Adlerquelle kann man so erreichen, oder mit dem Rad. Zu Ostern sind wir zur Adlerquelle gewandert und haben Osterwasser geholt.
Am letzten August Wochenende findet hier das heißeste Event des Jahres statt. Das Energie Open Air. Auch in diesem Jahr waren wir mit dabei. In einer heißen Sommernacht tanzten wir barfuß im Sand zur Musik von Nico Santos und Max Giesinger. Wir freuen uns jedes Jahr dabei zu sein und hier die unterschiedlichsten Künstler zu sehen, wie im Jahr 2017 Suzi Quatro.
Da können wir dem Markgrafen Waldemar doch dankbar sein, das er diesen Flecken Wasser der Stadt Angermünde geschenkt hat.
Damals
Bildquelle: Buch Angermünde in alten Ansichten D ISBN 90 288 5357 x /CIP
Hotel 1912
Seit 2 Jahren wohnen wir für ca. 10 Tage in diesem kleinen charmanten Hotel 1912. 13 Zimmer, keines gleicht dem anderen. Auch wir haben schon viel von der Welt gesehen, aber hier sind wir ein Stück zu Hause. Ein Dankeschön an Stefan Eschert, dem Inhaber des Hotels 1912. Er und sein Team kümmern sich liebevoll und diskret um jeden Gast.
Wohnen ist das eine und Essen das andere. Hier gibt es ein regionales Frühstück vom aller Feinsten. Vieles aus eigener Herstellung & vieles ganz lecker. Wer beim Frühstück noch nicht auf seinen Gaumenschmaus gekommen ist muss das Lunch-Bufett, Mittagstisch in der Zeit von 11:30 bis 14:00 Uhr genießen.
Winston Churchill
„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“
Damals
Über hundert Jahre später hat sich kaum was verändert. 1912 begann man mit der Umgestaltung der Bahnhofsanlage. Auch der Bahnhofsvorplatz bekam ein neues Gesicht. Hier baute der Zahnarzt L. Karfunkel das Haus mit den Balkonen. In der Mitte, das heutige Hotel 1912, wurde von dem praktischen Arzt Dr. Holtz errichtet. Unverkennbar der Wasserturm, auch er steht dort heute noch. Erbaut 1901 sollte er die ganze Stadt mit Wasser versorgen. Heute hat der Wasserturm an der Außenfassade einen Lift und eine tolle Wohnung in oberen Teil.
Galerie
Bildquelle s/w Buch Angermünde in alten Ansichten D ISBN 90 288 5357 x / CIP
Damals
Heute
Rathaus Angermünde
Dieses s/w Bild stammt von 1887 und ist somit eine der ersten Aufnahmen. Das Rathaus hat im dreißigjährigen stark gelitten, so das es abgerissen wurde. Als Fachwerkhaus wurde es 1828 wieder aufgebaut und hat nun ein barockes Aussehen.
Das Wappen über der Rathaustür
Es zeigt ein dreitürmiges Stadttor aus dessen geöffneter Pforte ein brauner Hirsch springt. Auf den Türmen rechts und und links steht der brandenburgische Adler und ein Helm mit Pfauenfeder. In der Mitte steht ein Mann der ins Horn bläst.
Das Kreisgericht
Das Kreisgericht wurde 1849/50 auf dem ehemaligen Viehmarkt, später Paradeplatz errichtet. Ob der Platz damals richtig gewählt wurde zweifelten nicht nur die Bürger an.
Die Marienkirche
Es ist fast egal wir mal steht, die Marienkirche ist allgegenwärtig. Ich stand auf dem Marktplatz, um dieses Perspektive zu fotografieren. Das "Damals Bild " wurde vom Paradeplatz aufgenommen, also dort wo sich das Gericht befindet.
Der Marktplatz
Der Marktplatz sieht heute etwas anders aus als im September 1891. Die Westseite des Rathauses ist heute ohne Kriegsdenkmal. Die große Fläche lädt Marktleute ein, oder wird zu anderen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt genutzt.
Die kaiserliche Post
Damals wie heute ein stattliches Gebäude und das schönste am heutigen Marktplatz. Das Baujahr ist unbekannt aber 1881 wurde das Telegrafenkabel durch die Stadt geführt und das Fernmeldewesen nahm Einzug.
Der Mündesee
Den Mündesee haben wir mit dem Fahrrad umrundet. Dabei haben wir die Ortsteile Kerkow und Dobberzin kennengelernt. Der Geschichte nach, ist der stattliche Hirsch aus dem Wappen durch den See geschwommen und durch das Seetor gesprungen, um den Jägern zu entkommen....