Frühling auf der Wiese
Mitte März bis Mitte April
Frühling auf der Wiese – Die Sonne lacht und der Himmel ist azurblau. Auf der Wiese blühen die Kirschpflaumen und Schlehen. Es summt und brummt und auch die ersten Schmetterlinge sind auf Partnersuche.
Im Mai 2024 haben wir die ehemalige Kiesgrube, das erste mal zum Fotografieren erobert. Seitdem sind wir in regelmäßigen Abständen dort. Ob nun Wildblumen, Insekten oder unsere heimische Vogelwelt waren Beiträge von der Wiese. Der erste Beitrag war vom 15.05.2024 „Auf der Wiese“. Nicht nur das wir unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt näher kennengelernt haben, es hat uns auch immer eine Portion Erholung gegeben.
Das Tagpfauenauge
Im März dieses Jahres haben wir schon das erste Tagpfauenauge gesichtet. Dieser Edelfalter kommt aus seinem Winterquartier, wenn die ersten Kätzchen Blüten blühen. Das Nahrungsangebot ist in dieser Zeit noch etwas spärlich. Aber auch die Blüten der Kirschpflaume bieten den ersten Schmetterlingen Nahrung. Nur selten haben wir die Schmetterlinge im Frühling so ruhig sitzend beobachten können. Die erste Generation in 2025 möchte sich natürlich fortpflanzen und so sind Tagpfauenauge, Zitronenfalten, Kohlweißling und der Admiral hektisch unterwegs und suchen einen Partner.

Der ein oder andere Falter sah auch schon sehr mitgenommen aus. Zerflederte Flügel waren kein seltener Anblick. Revierkämpfe bei den Schmetterlingen sind nicht unüblich. Das Tagpfauenauge hat sich gut angepasst und somit sind die Bestände zur Zeit nicht gefährdet. Aber es ist schon paradox, dass sich ein so zartes Wesen anpassen muss. Wir Menschen nehmen wenig Rücksicht auf die Natur. Neben der Paarung bestäuben unsere heimischen Schmetterlinge auch unsere Pflanzen. Die fleißigen Bienen und Hummeln sind natürlich auch unterwegs.

Die Honigbiene
Es summt und brummt in den Blüten der Kirschpflaume. Es sind die Honigbienen, die unterwegs sind. Sie sammeln Nektar und Pollen und bestäuben die Blüten. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben für uns Menschen. Denn die Bienen bestäuben Himbeeren, Erdbeeren, alle Obstbäume. Durch die Bienenbestäubung lässt sich der Ertrag der verschiedensten Früchte und Obstsorten von 50 % bei Erdbeeren und Himbeeren steigern. Bei den Obstbäumen bis zu knapp 80 %.
Aber Honigbienen alleine reichen für die Bestäubung unsere Pflanzen nicht aus. Je vielfältiger die Insektenwelt der Bestäuber ist, um so mehr Früchte und Samen produzieren unsere Pflanzen. Egal ob nun auf den wilden Wiesen, in unseren Gärten oder in der Landwirtschaft. Jedes Insekt ist wichtiger als je zu vor.

Es muss weitaus mehr für die Artenvielfalt getan werden. Im neuen Koalitionsvertrag 2025 kommt das Wort Artenvielfalt genau null mal und das Wort Biodiversität viermal vor. Wir können uns also nicht nur auf die fleißige Honigbiene verlassen. Ihre Bestände wurden durch den Einsatz von Pestiziden stark dezimiert. Auch Parasiten haben die Anzahl der Honigbienen herabgesetzt. Also brauchen wir auch andere Insekten, um unsere Lebensmittelsichert aufrechtzuerhalten.


Die Honigbiene kann alleine nicht leben. Sie braucht den sozialen Kontakt und kann nur in einem Volk leben. Ca. 20.000 Honigbienen leben in einem Volk. Sie überwintern in Bienenstöcken und ernähren sich von den im Sommer gesammelten Honigvorräten.
Die Braune Erdhummel
Sie liebt offene Lebensräume wie Wiesen, Parks und Weiden. Aber auch am Waldrand und Gewässern sowie in Siedlungen fühlt sie sich wohl. Sie hat eine Körperlänge von 11 bis 23 mm. Ihr Körper ist behaart. Wie auf dem Foto gut zu sehen ist die Vorderbrust und der Anfang des Hinterleibs ist gelb und das Ende des Hinterleibs ist weiß. Die dicken Pollenpakete an den Hinterbeinen sind nicht zu übersehen. Oftmals sind die Pollenpakete schwerer als die Hummel selbst und ich frage mich, wie die Braune Erdhummel überhaupt noch fliegen kann.

Die Erdhummeln bilden einjährige Völker. Diese Völker werden von einer überwinterten Königin gegründet. Schon ganz zeitig im Frühjahr ist die Braune Erdhummel als eine der ersten Hummeln unterwegs. Die Königin legt unterirdisch meistens in verlassenen Mäusehöhlen ein Nest an. In diesem Nest baut sie tönnchenformige Zellen an. Dort hinein kommen der Pollen und der Nektar für die Brut. Interessanter Weise zieht die Königin die ersten Arbeitshummeln selber auf. Nachdem die Arbeitshummeln groß genug sind, teilt sich die Königin die Arbeit mit den Arbeitshummeln. Das Hummelvolk umfasst ca. 600 Arbeiterinnen.


Der Admiral
Den Admiral habe ich schon öfters fotografiert, aber ein Schmetterlingsporträt habe ich noch gar nicht verfasst. Mal sehen, was ich so an Bildmaterial in diesem Jahr fotografiere, dann werde ich auch von denen, die im letzten Jahr nicht dabei waren, ein Schmetterlingsporträt veröffentlichen.

Der Admiral ist ein Wanderfalter. Im April/Mai kommt er aus dem Süden in unsere lichten Wälder. Aber auch Wiesen mit umliegenden Bäumen sind sein Lebensraum. Der Admiral ist ein Blütenliebhaber und so ist es kein Wunder, das auch er lange Zeit auf den Blüten der Kirschpflaume verweilt. Im Herbst kann man ihn auch auf Fallobst antreffen. Im Herbst verlässt und dieser bunte Falter wieder. Das heißt, die Generation, welche jetzt fliegt, pflanzt sich fort und die im Sommer schlüpfenden Schmetterlinge fliegen dann in den Süden.

Es ist Frühling auf der Wiese und das waren so die ersten schönen Momente. Es werden wohl noch vielen schöne Momente folgen. Ich bin gespannt auf das zweite Jahr auf der Wiese. Auf jeden Fall hat die Schmetterlingssaison angefangen.
Hier ein paar Schmetterlingsportraits aus dem letzten Jahr: