Der Schopf-Tintling
Der Schopf-Tintling ist im Rüstjer Forst nur selten anzutreffen. Umso glücklicher bin ich, nun mehrere Exemplare fotografieren zu können.
Datum – Fundort – Erscheinungszeitraum
- 13.10.2025
- Naturerlebnisraum Katinger Watt
- Der Schopf-Tintling ist von April bis fast Ende November zu finden.
Leider speichere ich keine Geodaten in meinem Fotos somit ist der Fundort nicht zu 100 % sicher.

Größe und Aussehen
Die Größen von 25 cm ist keine Seltenheit bei diesen Pilzen. Der kann von 5 bis 10 cm hoch werden. Der Hut, glockenförmig, ist weiß und trägt mit zunehmenden Alter, Schuppen die sich nach außen rollen. Fast sieht es wie ein Kleid aus. Die Hutspitze ist ockerfarben. Auch die Schuppenspitzen sind leicht ockerfarbend abgesetzt. Der Stiel des Schopf-Tintling ist hohl. Die Fruchtschicht besteht aus Lamellen und ist recht dünn. Die Sporen sind von der Form her elliptisch und schwarz.

Lebensraum
Der auffällige Pilz wächst an Wegerändern. Aber auch in der Stadt auf Rasenflächen, auch in Wohngebieten, ist er in Gruppen zu sehen. Sie lieben organisch zersetzende Substanzen und locken Fadenwürmer an, die sie dann verdauen. Sie sind karnivor veranlagt und ernähren sich hauptsächlich von Fleisch.
Der Schopf-Tintling bildet im Boden in seinem Myzel Fangarme aus. Diese Fangarme sind mit dornigen Auswüchsen bestückt, aus denen Gift kommt und den Fadenwurm betäubt. Die Hyphen besiedeln dann den Fadenwurm und zersetzen ihn in wenigen Tagen.

Interessantes
Wenn der Schopf-Tintling noch jung ist, dann ist er ein schmackhafter Speisepilz. Dazu muss der Hut weiß sein. Man kann ihn auch mittig aufschneiden und seinen Zustand prüfen. Ist alles schneeweiß, kann er mit in den Sammelkorb. Aber auch nach der Ernte sollte man mit der Verarbeitung nicht lange warten.
Fängt der Hut am unteren Rand an, dunkel zu werden, sollte man ihn stehen lassen. Denn in diesem Zustand beginnt er zu zerfließen. Es tropft dann schwarz zur Erde. Bei diesem Prozess wird der ganze Hut in Mitleidenschaft gezogen, sodass am Ende kaum noch was vom Pilz übrig bleibt. Diesen Vorgang der Selbstauflösung nennt man auch Autolyse.
Früher wurde diese sporenhaltigen Tropfen zur Herstellung von dokumentenechter Tinte genutzt. Somit erklärt sich auch der Name Schopf-Tintling.

